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„… hier läuft irgendetwas ziemlich
schief. Wir sind hier gestrandet, haben keinen blassen Schimmer, wer wir sind.
Wir sollen gegeneinander um unser Leben kämpfen! Und gejagt werden wir auch
noch! – So sollte es nicht sein!“
(S. 71)
Jenna erwacht inmitten der Steppe,
kennt zunächst nicht einmal ihren eigenen Namen. Geschweige denn, dass sie
weiß, wo sie überhaupt ist. Als Jeb sie findet, bemerkt sie erst, dass sie
nackt ist. In einem Rucksack neben sich befindet sich Kleidung, die ihr perfekt
passt.
Jeb weiß mehr, gibt Jenna aber vorerst
keine Antworten. Er wusste, wo er sie finden konnte und welche Gefahr ihnen
droht, sollten sie nicht vor Sonnenuntergang in den Wald kommen. Davor müssen
sie aber die anderen finden.
Einer davon ist León, der über und
über mit seltsamen Tätowierungen bedeckt ist. Wenig später treffen sie auf
Mary, Kathy und Tian.
Jeb drängt zur Eile, die anderen
schließen sich ihm an, wollen Antworten. Doch eine Person fehlt noch. Mischa
wurde von etwas gejagt. Im Wald stößt er zu dem Rest der Gruppe.
Nun kann Jeb die Botschaft verkünden:
Die Jugendlichen befinden sich im Labyrinth. 6 Welten, um in die nächste Welt
zu kommen, muss man durch die Tore gehen. Problem 1: Es gibt immer ein Tor
weniger, als es „Suchende“ gibt. In jeder Welt bleibt einer zurück. Problem 2:
Die Jugendlichen haben nur 72 Stunden Zeit, die Tore zu passieren. Problem 3:
Die Jäger sind ihnen auf den Fersen.
Viel zu lange lag „Das Labyrinth
erwacht“ von mir ungelesen im Regal. Kurz vor der Fortsetzung war genau der
richtige Zeitpunkt zum Lesen.
Der Einstieg war vom Autor gewollt
verwirrend. Wechselnde Perspektiven, unendlich viele (gedankliche) Fragen der
einzelnen Charaktere überrumpelten mich beinahe. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase
konnte ich mich auf die Jugendlichen und die Gefahr, die ihnen im Rücken sitzt,
einlassen.
Schnell findet man unter ihnen
Sympathie- und Antipathieträger. Doch Rainer Wekwerth zeigt ausdrucksvoll, dass
nicht nur der erste Eindruck zählt.
Die Charaktere sind ein bunt
gemischter Haufen, zu Beginn weiß keiner von ihnen mehr als seinen eigenen
Namen. Der Grund ihres Daseins in der Welt der Gejagten bleibt ihnen genau wie
dem Leser verschlossen.
Nach und nach blitzen
Erinnerungsfetzen auf, die den Sympathiepegel stark beeinflussen.
Ich möchte hier nicht alle
Jugendlichen genauer beschreiben, da sich jeder seinen eigenen Eindruck der
Charaktere machen soll.
Für mich am Herausstechendsten war
Jeb: Nicht nur, weil er die Botschaft erhalten hat, die die Hinweise über das
Labyrinth erhält. Nein, er war einfach ein Charakter, zu dem man aufschauen
muss. Er ist gerecht, ein Schlichtertyp und wäre auch ohne die Botschaft
sicherlich zum Anführer geworden. Er ist aufopfernd und stets hilfsbereit.
So etwas bleibt natürlich auch der
weiblichen Seite nicht verborgen. Nicht nur die eigennützige Kathy hat ein
kalkulierendes Auge auf ihn geworfen, sondern auch die ruhigere Jenna, die an
Jeb aus gegenteiligem Grund hängt.
Auf mich wirkte dieser romantische
Teil des „Labyrinths“ etwas zu gewollt, ich konnte die Gefühle nicht immer
nachvollziehen, das Drama dabei hat mich dann zwischendurch sogar kurz zum Augenverdrehen
gebracht – aber das ist sicher Geschmackssache.
Inmitten dieses Überlebenskampfes, des
Wissens, dass nur einer am Ende übrig bleibt, sind klare Ansagen das Mittel der
Wahl. Die Gedanken der Charaktere, zu denen der Leser durch den personalen
Erzählstil (Vergangenheit) aus wechselnder Sicht direkten Zugang hat, drehen
sich um die nächsten Schritte, sind auf das Ziel fokussiert. Schnell treten die
niedersten Emotionen hervor: Missgunst, Eifersucht, Neid und Egoismus in verschiedenen
Variationen. Jeder setzt seine „persönlichen Waffen“ ein und die Unterschiede
zwischen den einzelnen Jugendlichen werden immer größer.
Somit lebt „Das Labyrinth erwacht“ von
seinen Charakteren, die Rainer Wekwerth in eine ungemütliche Welt gepflanzt hat
und dessen Hintergründe weder dem Leser noch den Charakteren bekannt sind.
Gemeinsam mit den Jugendlichen ist er somit gezwungen, das Gegebene hinzunehmen
und sich auf Spekulationen oder eigene Ideen zu verlassen. Geben die
(Tag-)Träume der Charaktere Hinweise darauf oder sind es einfach „nur“ Träume?
Dieses Rätselraten macht den Gang
durch das Labyrinth noch spannender, als es ohnehin schon ist.
Durch den rasanten Schreibstil von
Herrn Wekwerth wurde ich beinahe durch das Buch getrieben. Zahlreiche kurze
Kapitel, oftmals von Perspektivenwechsel unterteilt, machten eine Unterbrechung
kaum möglich. Der Kampf um die Tore und die Konfrontation mit den Ängsten
ließen mich um die Charaktere bangen und ich musste wissen, wie es weiter geht.
Dabei wartete die ein oder andere Überraschung auf mich.
„Das Labyrinth erwacht“ ist der
Trilogie-Auftakt einer sehr fiesen Variante der „Reise nach Jerusalem“. Die
Geschichte lebt von ihrem rasanten Schreibstil, Spannung pur und den lebendigen
Charakteren, die mit ihren Ängsten konfrontiert werden. Auf der Jagd nach
Antworten und der Flucht vor den Jägern flogen die Seiten nur so dahin. Auch
wenn ich persönlich die „Liebesgeschichte“ als zu gewollt empfand, gibt es von
mir knappe 5 Bücher.
1. Das Labyrinth erwacht
2. Das Labyrinth jagt dich
3. Das Labyrinth ist ohne Gnade
Hier erfahrt ihr mehr über unser Bewertungssystem.
Das mit der Liebesgeschichte wird im dritten Band sogar super logisch aufgeklärt! :D
AntwortenLöschenIch hatte sowas ja schon geahnt^^
LG Jan
Ich weiß - Kay hat's mir erzählt :-)
LöschenLiebe Grüße
Steffi
Bei der Liebesgeschichte kann ich dir nur zustimmen. Mich hat die letzte Welt gestört, denn schon die 1. Welt und der Gang durch's Tor hätte einen schönen Cliffhanger gegeben. Hätte mir persönlich besser gefallen.
AntwortenLöschenLg, Nicole
Am Ende wird ja scheinbar zumindest DAS aufgeklärt :-)
LöschenLiebe Grüße
Steffi
Danke für die Rezension ... gerade letzte Woche hab ich das Buch als Mängelexemplar mehr so nebenbei aufgrund des geringen Preises mit genommen. Ich glaube, jetzt wird es gar nicht erst auf den SuB wandern, sondern sofort gelesen. :-)
AntwortenLöschenLG Judith
Vor allem hast du das Glück, dass mittlerweile schon alle drei Teile erschienen sind. :-)
LöschenViel Spaß im Labyrinth!
Liebe Grüße
Steffi
Hallo :)
AntwortenLöschenIch schleiche schon seit längerem umd dieses Buch herum...
Nun werde ich es mir wohl doch besorgen.
Liebe Grüße
& Tolle Rezension
Sharleen
Die Folgebände lassen in Sachen Spannung nicht nach, also kann ich definitiv dazu raten :-)
LöschenLiebe Grüße
Steffi
Hi Steffi,
AntwortenLöschendu hattest es noch gar nicht gelesen? Na dann musst du das schnell nachholen und die anderen 2 auch noch lesen. ;D Ich habe es ja damals nur durch euch gefunden (Blogtour und so ;) )
Lg
Micha
Ich glaube diese Rezi hab ich jetzt fast ein dreiviertel Jahr rumgeschoben (weiß auch nicht, wieso, die ging irgendwie unter :'( )
LöschenAh, ok. Na das kenne ich auch. Ich habe auch einige solcher "Rezi-Leichen" ^^;
LöschenLg
Schlimm, echt :-(
LöschenDeine Rezi hat bei mir jetzt echt dafür gesorgt, dass das Buch auf meiner Wunschliste ganz weit nach oben aufgestiegen ist - ich hab richtig Lust darauf bekommen. :) Besonders froh bin ich, dass ich so lange gewartet habe, jetzt kann ich nämlich die Folgebände gleich im Anschluss lesen ohne lange Wartezeiten... ;)
AntwortenLöschenAlles Liebe, Selina
Ich glaub bei Arvelle gibt es das gerade mega günstig, soviel ich weiß, sogar Band 1 und Band 2. Vielleicht kannst du ja zwei zum Preis von einem kriegen ;-)
LöschenLiebe Grüße
Steffi
Ich fand das Buch damals auch richtig gut :)
AntwortenLöschenHab dann ja auf der Leipziger Buchmesse 2013 sogar bei der Lesung mitgelesen *-*
das ist doch mal ganz was Besonderes <3
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