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„Angewidert schrie Benny auf und stieß
den Zombie von sich, sodass er gegen einen weiteren Zombie fiel und die beiden
zusammen zu Boden gingen. Andere stolperten über sie, und der Anblick wäre
bestimmt lustig gewesen, wenn die Welt nicht in Trümmern gelegen hätte und
völlig aus den Fugen gewesen wäre.“
(S. 260)
Knapp 7 Monate ist es her, dass sich
das Verhältnis zwischen den Brüdern Benny und Tom Imura verändert hat. Seit
jener Zeit finden die Vorbereitungen und das ausgiebige Training für die
geplante Expedition statt: Eine Reise ins Leichenland, jenseits aller bisher
bekannten Grenzen. Selbst weiter noch, als Tom Imura jemals war.
Ziel der Expedition: den Jet finden, den
Benny und Nix während der Erlebnisse im Leichenland gesehen haben.
In Mountainside gibt es während einer
Trainingsphase Alarm und schnell wird aus der Übung tödlicher Ernst und die
Freunde sehen sich Zombies gegenüber, die vor kurzem noch Bekannte aus der
Nachbarschaft waren.
Doch all das bereitet die Kids nicht
darauf vor, was jenseits des Zaunes vor sich geht. Denn im Leichenland hat sich
einiges verändert, seit Rotaugen-Charly nicht mehr da ist. Leider nicht zum
Guten.
Den Einstieg in das Buch fand ich mehr
als gelungen. Sofort wurde mir wieder bewusst, wie sehr ich Bennys Sprüche
mochte, über mehrere kleine „Erinnerungsfetzen“ wurde mir alles Wesentliche des
ersten Bandes wieder ins Bewusstsein gerufen.
Schon nach wenigen Seiten gerät die
Clique wieder in einen Kampf gegen Zoms – nur hat es dieses Mal jemanden
erwischt, der einmal ihrer aller Freund war…
Und ab genau diesem Moment schlägt die
lockere Atmosphäre um und es wird deutlich, dass sich die Charaktere in den
vergangenen sieben Monaten weiterentwickelt haben.
Der Protagonist Benny besitzt zwar
durchaus noch Humor und ein gutes Gespür für schlagfertige Sprüche – die
kindliche Naivität des ersten Bandes ist aber größtenteils einer vernünftigen,
erwachsenen Seite gewichen. Benny hat leichte Zweifel, was die geplante
Expedition angeht. Die anderen aber sind so entschlossen, Nix würde beinahe
alles dafür tun, den Jet zu finden, aber Bennys innere Stimme bringt ihn in
einen Zwiespalt. Er spinnt sich Konsequenzen aus, „trauert“ beinahe um sein
ruhiges, normales Leben in Mountainside, das er haben könnte.
Für Nix würde er jedoch alles tun.
Nix, die seit dem Tod ihrer Mutter nicht mehr die alte ist. Ihre
Entschlossenheit ist so mitreißend, dass Benny kaum eine andere Wahl hat.
Dennoch wächst Benny an der Gesamtsituation und seine Reaktionen zeugen von
großer innerer Stärke. Er folgt – insbesondere in Gefahrensituationen – seiner
inneren Stimme. Vielleicht einer klugen und weisen Version seiner selbst?
Nix zeigt in diesem zweiten Teil eine
ausgesprochene Stärke und eine Fokussierung auf ihr Ziel, die beinahe schon an
Verbissenheit grenzt. Deutlich wird dies nicht nur in der Erzählung selbst,
sondern auch in den Tagebucheinträgen, die immer wieder zitiert werden und dem
Leser Hilfestellung und Zusammenfassung rund um das Thema Erste Nacht und
Zombies, aber auch Charaktere und mehr, gibt.
Nicht nur die Hauptcharaktere haben
sich verändert: Eine mindestens genauso starke Entwicklung trafen Bennys Freund
Chong und auch „das verlorene Mädchen“ Lilah. Das vorübergehende Leben in
Mountainside hat sie verwandelt: Interaktion, Kommunikation, Freunde und
„Familie“ haben es zwar nicht geschafft, ihr Humor oder ein Verständnis für
Sarkasmus und Ironie näherzubringen, doch zeigt sie im Laufe der Geschichte
doch immer mehr an Emotionen.
Vielleicht liegt es insbesondere an
Chong, der unsterblich in das Mädchen verliebt ist? Doch ihre Vergangenheit
lässt es nicht zu, so etwas zu bemerken.
Was bei Chong dazu führt, sich vom
„Stadtkind“, wie Lilah ihn verachtend nennt, zum Krieger zu wandeln. Er beweist
mehr als einmal, wie stark der Überlebenswille einen eigentlich so schwachen
Menschen machen kann.
Des Weiteren hält „der Aufbruch“ eine
Masse an neuen Charakteren bereit, echte „Berühmtheiten“, die ihr Dasein nicht
länger auf Zombiekarten fristen müssen und für Erlebnisse der besonderen Art
sorgen – doch auch die Zombies selbst sind „irgendwie anders“…
Der Schreibstil von Herrn Maberry war
wieder sehr flüssig zu lesen. Durch eine Vielzahl an Dialogen und die bereits
erwähnten Tagebucheinträge von Nix flogen die Seiten nur so dahin. Die gewählte
Erzählperspektive der dritten Person stellte die verschiedenen Settings
hervorragend dar und gab einen Einblick in nahezu alle Charaktere.
Die Spannung ließ niemals wirklich
nach. Sobald ich eine ruhige Phase erwartet hatte, schlich sich ein Zombie ein
und ich wurde wieder und wieder mitgerissen. Unerwarteten Wendungen folgte eine
Fülle von Antworten und eine absolute Überraschung katapultierte mich in einen
(blutigen) Showdown der Extraklasse, in dem sich Hoffnung und Bangen unzählige
Male abwechselten, ehe es in einem Bad an Emotionen Richtung Ende auslief.
Ich bin so gespannt auf den finalen
dritten Teil und wie es mit Benny und Co. enden wird.
Mit „Lost Land – Der Aufbruch“ konnte
Jonathan Maberry den Vorgängerband noch toppen. Der Humor und die leicht naive
Art des ersten Bandes sind Entschlossenheit und Entwicklung sämtlicher
Charaktere gewichen. Auf schlagfertige Dialoge musste ich dennoch nicht
verzichten. Sie lockerten die von Spannung geprägten Szenen auf und schafften
so kleinere Verschnaufpausen, ehe die nächste Überraschung eintrat. Für dieses
Gesamterlebnis kann ich nur die vollen 5 Bücher vergeben.
Mehr Zombies, mehr Charaktere, mehr
Aktion und eine große Portion Entwicklung machen dieses Buch zu einem Must-Read
für Fans des ersten Bandes. Aber auch all diejenigen, die vielleicht an Bennys
Person etwas auszusetzen haben, dürften mit ihm nun zufrieden sein.
Lost Land – Die erste Nacht (Rezension)
Lost Land – Der Aufbruch
Hier erfahrt ihr mehr über unser Bewertungssystem.
Halli hallo ihr Zwei. :-)
AntwortenLöschenIch stimme mit euch voll überein, "Lost Land" ist ein Must-Read und das nicht nur für Zombie-Fans. Superklasse, dass noch jemand dieses Buch zu schätzen weiß. Irgendwie geht die Geschichte um Benny Imura und sein Holzschwert in der Masse der Zombie-Romane unter und das ist wirklich schade. Tolle Rezension! :-)
Liebe Grüße
Tilly vom
In Flagrantibooks-Team
Ich fand Band 1 schon genial! Band 2 ist tiefgründiger und nicht mehr ganz so lustig, aber spannend von der ersten bis zur letzten Seite.
LöschenEigentlich müsste Benny herausstechen und nicht untergehen :'(
Glg
Steffi
Ich habe doch gesagt es ist der Wahnsinn. =) Ich bin so glücklich, dass ich die Bücher gelesen habe!
AntwortenLöschenÜbrigens erscheint in den USA die Tage der 4. Teil (Fire and Ash). Wieviele es werden weiß ich aber nicht. Zumindest bleibt es nicht bei einer Trilogie, was mich unheimlich freut!
Du musst mir unbedingt noch sagen - natürlich ohne den Inhalt zu verraten - was du vom Ende hälst. Ich fand die Entwicklung nicht unbedingt schlecht, aber ich bin sehr skeptisch ...
LG, Anja
Bis zuletzt habe ich immer nur Trilogie gelesen - aber in dem Fall bin ich auch sehr froh darüber...
LöschenDie 'letzte' Entwicklung? Da hab ich bis zuletzt nicht daran geglaubt. Weiß noch nicht wirklich, ob es anders für die Geschichte nicht besser gewesen wäre... Naja, warten wir's ab :-)
Ich habe mir jetzt mal nur das Fazit durchgelesen, weil ich das Buch selbst noch lesen will, aber jetzt freue ich mich um so mehr drauf! Das klingt super!
AntwortenLöschenDanke :)
Liebe Grüße, Lisa
Du wirst es sicher auch mögen!
LöschenGanz viel Spaß damit! <3
Lg
Steffi
Also ich MUSSTE die komplette Rezension lesen und bin froh, dass Benny "Erwachsener" geworden ist! :D Ich hoffe ich empfinde auch so^^
AntwortenLöschenLG Jan
Ich musste dabei die ganze Zeit an dich denken :-)
LöschenJetzt kann dich der "junge Typ" nicht mehr aufregen :-)
glg
Steffi
Ohhhhh das klingt ja mal richtig klasse! Dann sollte ich wohl mal endlich Band 1 lesen ;-) der subt nämlich vor sich hin!
AntwortenLöschenUnbedingt! Lost Land war eine solche Überraschung! Und die Fortsetzung hält das Niveau :-)
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